Braucht es eine Zeiterfassung für Fotograf:innen? Wie viel Zeit kostet mich eigentlich ein Auftrag? Wofür nutze ich meine Zeit? Und wie erfasse ich sie sinnvoll? In diesem Blogpost erzähle ich Dir, wie ich meine Zeiten erfasse.
1. Ist es sinnvoll, als Fotograf:in die Arbeitszeit zu erfassen?
Wir Fotograf:innen stecken viel Liebe (und damit auch Zeit) in unsere Arbeit. Also in unsere Shootings, in die Bildbearbeitung aber auch in unsere Website, unser Marketing, Angebote schreiben und so weiter. Am Ende des Tages fragt man sich manchmal, was man eigentlich heute so alles gemacht hat. Man hat viel gearbeitet, aber kommt nicht so richtig vom Fleck.
Ich kenne das Gefühl zu gut. Deswegen habe ich irgendwann angefangen, meine Zeiten zu tracken. Außerdem war ich es gewohnt von meiner Zeit als Angestellter. Auch da musste ich meine Zeiten erfassen.
Gerade am Anfang der Selbständigkeit hilft es ungemein, wenn man weiß, wie viel Zeit einen ein Shooting eigentlich kostet, und zwar inklusive Vorgespräch, Angebot schreiben, An- und Abfahrt, Einrichtung der Bildergalerie, E‑Mails schreiben, Abzüge bestellen. Nur so kann man seinen Preis realistisch angeben. Denn wer sich nicht bewusst ist, wie lange ein Auftrag dauert, kennt auch seinen eigenen Preis nicht und arbeitet womöglich unwirtschaftlich.
2. Sollte man alles erfassen?
Ich erfasse tatsächlich alle meine Arbeitszeiten. Während ich diesen Blogpost schreibe, läuft meine Zeiterfassung im Hintergrund und ich weiß nachher, wie lange ich jede Woche dran sitze, um einen Blogpost zu schreiben. Das ist Zeit, die ich in mein Marketing investiere. Auch das ist wichtig. Und es ist genauso wichtig zu wissen, wieviel Zeit es mich kostet.
Auch Instagram ist für mich Marketing. Und wenn ich nicht aufpasse, kann das ein ziemlicher Zeitfresser werden. Also erfasse ich auch die Zeiten, in denen ich Beiträge auf Instagram plane. Gehört genauso zum Marketing meines Business und ist daher ganz klar Arbeitszeit.
Wenn ich also irgendwann feststelle, dass ich zu viel Zeit in mein Marketing stecke und der gewünschte Effekt ausbleibt, muss ich daran was ändern. Entweder weniger Zeit reinstecken oder im besten Fall konzentrierter und besser daran arbeiten.
Weiterbildung: Ich erfasse auch meine Zeiten, in denen ich mich weiterbilde. Also Online-Workshops besuche, YouTube Tutorials ansehe, Bücher zum Thema Fotografie lese etc. Es ergibt durchaus Sinn, sich am Anfang des Monats oder des Jahres einen kleinen Plan zu machen, wie viele Stunden man sich weiterbilden möchte und in welchen Themen. Das ist einfach wichtig für unser Business. Um sicherzustellen, dass Du Dich auch wirklich weiterbildest und on track bist, erfasse auch diese Zeiten.
3. Welche Tools kann man zur Zeiterfassung nutzen?
Ich nutze das Online-Tool Toogl Track. Das ist übrigens jetzt unbezahlte Werbung von mir 😉
Das ist sehr unkompliziert, einfach und mit sehr wenig Aufwand verbunden.
Man kann da seine Kunden und Projekte anlegen und lässt einfach die Zeit nebenher laufen bzw. kann die Zeiten später auch nach erfassen, wenn man unterwegs war.
Schon die kostenlose Version bietet eigentlich alles, was man zur Zeiterfassung benötigt.
Ich mag auch die Reporting-Funktion. Auf einen Blick kann ich mir ansehen, für welche Kund:innen ich wie viel Zeit gebraucht habe. Das ist superpraktisch und manchmal auch sehr ernüchternd. Aber gerade dafür ist das Tool ja da: Um zu sehen, ob man für seine Shootings mehr Zeit benötigt, als man eigentlich dachte. Denn dann muss man sich überlegen, entweder die Preise zu erhöhen oder die Leistung etwas zu reduzieren. Letzteres wird man als Fotograf:in vermutlich nicht machen, weil wir ja alle serviceorientiert arbeiten und gerne mehr machen, als verlangt wird. Und das ist auch richtig so. Dann bleibt eben noch, sich um seinen richtigen Preis zu kümmern.
Neben Projekten und Kunden kann ich auch Tags vergeben und auch danach filtern.
Falls man mit mehreren Fotograf:innen oder anderen Dienstleistern (z.B. Bildbearbeiter:innen) zusammen arbeiten sollte, kann man auch verschiedene Teammitglieder anlegen, die einzeln ihre Zeiten für das jeweilige Projekt erfassen.
Es gibt natürlich auch noch viele andere Anbieter zur Zeiterfassung, online wie offline. Da ich aber nur Toogle Track erfolgreich getestet habe, kann ich auch nur dazu etwas sagen.
4. Fazit zur Zeiterfassung für Fotograf:innen
Letztendlich sind wir alle unterschiedlich und was für mich funktioniert, muss nicht unbedingt auch für Dich funktionieren. Die einen mögen Struktur, die anderen brauchen das Chaos. Und das ist auch gut so, dass wir alle unterschiedliche mindsets haben und damit unterschiedlich arbeiten.
Ich persönlich mag eben Struktur und finde es für mich wichtig, dass ich weiß, worin meine Zeit fließt. Gerade bei meinen Shootings habe ich irgendwann gemerkt, dass ich mehr Zeit daran arbeite, als mir eigentlich bewusst war. Tatsächlich habe ich daraufhin meine Preise erhöht, damit ich wirklich wirtschaftlich arbeiten kann. Dasselbe gilt für mein Marketing. Ich investiere viel Zeit darin und möchte am Ende aber auch einen Effekt sehen. Wenn ich meine ganze Zeit in Instagram investiere, erhalte aber darüber nie Aufträge, dann habe ich meine Zeit schlecht investiert und sollte sie vielleicht sinnvoller einsetzen.
Eine Zeiterfassung kann helfen, genau das zu erkennen.
Am Ende hat ein Tag eben nur 24 Stunden. Und das ist schon zu wenig 😉 Also schaue ich, dass ich die Zeit sinnvoll einsetze. Ohne Zeiterfassung würde mir da der Überblick fehlen.
5. Video zur Fotograf:innen Zeiterfassung
Sieh Dir auch gerne mein Video zu diesem Thema auf meinem YouTube Kanal an. Da habe ich auch nochmal alles ganz ausführlich erklärt.
Wie sieht es bei Dir aus? Nutzt Du eine Zeiterfassung? Wenn ja, welches Tool kannst Du empfehlen? Oder legst Du einfach darauf los und kommst aber vielleicht genauso gut damit zurecht?
Schreib mir gerne dazu. Ich bin sehr auf Deine Meinung gespannt.
Liebe Grüße,
Marc
Du möchtest mehr über mich erfahren?
Ich bin Marc, Familienfotograf in Stuttgart und Umgebung, das heißt ich bin spezialisiert als Newbornfotograf, Paarfotograf und auch Hochzeitsfotograf. Eben alles, was Familienfotografie beinhaltet. Und in meiner Freizeit fasziniert mich die Landschaftsfotografie, Street Photography aber auch Architektur und Tiere. Die Welt der Fotografie ist einfach unerschöpflich.
Ich fotografiere mit der Sony A 7iii.
Schau gerne mal auf meine Über mich Seite oder tritt mit mir in Kontakt. Ich freue mich über Tipps, Anregungen und Feedback.
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